Mit Laptop, Tablet und Smartphone sowie den dafür angebotenen fremdsprachlichen Lernprogrammen und Applikationen (APPs) haben neue Technologien ihren Einzug in den DaF-Unterricht gehalten, die alternative Lernstrategien erlauben. Der weitaus größte Anteil dieser Ansätze beschränkt sich allerdings auf den Einsatz der Software als Vokabelund Grammatiktrainer sowie landeskundliche Faktenverzeichnisse und -Tests. Der innovative Aspekt einer gezielten Nutzung der modernen Technik als systematisches Protokoll-, Analyse- und Optimierungsinstrument im Rahmen der Sprachlehrforschung wird dabei nach wie vor eine zu geringe Beachtung geschenkt. Als Lösungsvorschlag möchte ich in meinem Beitrag die Zwischenresultate einer 4½-jährigen Pilotstudie vorstellen, die aus dem Projekt TEXLEX hervorgegangen sind: einer eigens zu diesem Zweck programmierten und implementierten Lernsoftware, die eine systematische Beobachtung und Auswertung des Lernertypus und der Lernprogression im Zuge des fremdsprachlichen Lexikerwerbs ermöglicht. Im Zentrum der Untersuchungen stehen dabei sowohl quantitative lern- und gedächtnispsychologische Parameter wie beispielsweise die Frage des optimalen Lernzeitpunktes sowie der effektivsten Wiederholfrequenz und -distanz als auch qualitative fremdsprachendidaktische Faktoren wie die Relevanz des sprachlichen Kontextualisierungsgrades und der kontrastiven Fehleranalyse. Die Auswertung der unter realistischen Lernbedingungen erfassten über 100.000 empirischen Datensätzen belegt, dass eine adäquate Wortschatzvermittlung sowohl beim autonomen Lernen als auch bei der gesteuerten Sprachenvermittlung im schulischen und universitären Fremdsprachenunterricht nur dann erfolgreich eingelöst werden kann, wenn den individuellen Lernparametern ausreichend Rechnung getragen wird, um somit eine optimale Lernprogression gezielt zu fördern. In der abschließenden Diskussion meines Beitrags möchte ich relevante methodologische und daraus ableitbare fremd-sprachendidaktische Schlussfolgerungen thematisieren und reflektieren.