Trotz der zweifellos enormen Relevanz des gelingenden Lexikerwerbs für das erfolgreiche Fremdsprachenlernen stehen sowohl die theoretische Sprachlehrforschung als auch die praktische Sprachdidaktik vor der nach wie vor offenen Frage nach der am besten dafür geeigneten Methode. Eine der Hauptursachen für diese noch immer ungelöste Problematik liegt in der immensen Komplexität dieses wissenschaftlichen Objektbereiches begründet, welche die Konzeption einer geeigneten Analysemethode vor die Herausforderung stellt, eine enorm hohe Anzahl von abhängigen und unabhängigen Parametern samt der zwischen ihren existierenden Korrelationen einzubeziehen. Dazu zählen sowohl lern- und gedächtnispsychologische Einflussfaktoren wie Lernzeitpunkt, -dauer, -volumen u. Repetition als auch sprachdidaktische Komponenten wie insbesondere der Kontextualisierungsgrad des betreffenden Lernstoffes. Als mögliche Lösungsstrategie bietet sich der Einsatz der modernen Informationstechnologie in Form eines computer-unterstützten Analyse-Instrumentariums an. In meinem Beitrag möchte ich das Konzept eines eigens dafür entwickelten Programms vorstellen, dessen Einsatzfähigkeit derzeit im Zuge einer (bislang 4½-jährigen) Longitudinal-Studie erprobt wird. Zusammen mit einer Darstellung des Grundkonzepts samt dessen konkreter Umsetzung sollen zentrale Aspekte der bislang erzielten Zwischenergebnisse präsentiert und diskutiert werden. Als eines der ausgewählten Hauptkriterien soll dabei das Augenmerk insbesondere auf die Relevanz des lexikalischen Kontextualisierungsgrades gerichtet werden: Verifizieren die erzielten empirischen Resultate die in der Tradition Krashens (Vgl. u.a. Li, Chao, 2013) stehende Input-Hypothese oder stützen sie stattdessen die u.a. von Laufer (Vgl. u.a. Laufer, Batia, 2010) initiierte Rückbesinnung auf das formfokussierte Lexiklernen? Und welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus im Hinblick auf eine Optimierung des autonomen Fremdsprachenlernens ziehen? (Vgl. u.a. Liedtke, Joachim, 2010)